10-09-2023 Im Alter von sechs Monaten wird aus einem Saugfohlen ein Absetzer, der getrennt von seiner Mutter und der Muttermilch mit gleichalterigen Fohlen den nächsten Schritt der Entwicklung in Angriff nimmt. Dieser Zeitpunkt ist nun für unser braunes Hengstfohlen Vinceró von Va Pensiero aus der VerbPrSt. Ria Eterna von Rock Forever – Franziskus gekommen.
Sein neues Zuhause steht im Hunsrück, am Rande des Soonwaldes im Kreis Bad Kreuznach, wo die pferdebegeisterte Familie Berg eine nach modernen Kriterien der naturnahen Pferdehaltung mit viel Auslauf, bestens gepflegten, großen Weiden, frischer Luft und Gruppenhaltung die Aufzucht und Ausbildung von Pferden betreibt.
Häufig werden die Fohlen auf dem Züchterhof allein und ohne ihre Mutter verladen, eine Aktion, die Unfallgefahren birgt, häufig enormen Stress verursacht und oft eine Ursache für lebenslange Skepsis vor dem Pferdetransporter bildet. Nicht nur von der Mutter getrennt und aus der vertrauten Herde genommen, steht das Fohlen plötzlich ganz alleine auf einem Pferdehänger, der Super-GAU für ein Herdentier!
Wir machen es anders. Wir liefern in der Regel die Fohlen bei ihren Käufern bzw. Aufzüchtern ab. Die Fohlen sind schon einige Nächte von ihren Müttern getrennt und separat gefüttert, kommen tagsüber aber noch gemeinsam auf die Weide. Auch wenn wir wissen, dass jeder Transport auch für die Mutterstute, zumal wenn sie wieder tragend ist, mit Stress verbunden ist, gehen Stute und Fohlen gemeinsam auf die Reise. Beim Aufzüchter kommen sie für eine Stunde noch gemeinsam in eine Box, dann wird die Stute verladen, während das Fohlen in seine neue Fohlengruppe kommt.
Die Mutterstuten nehmen das meist sehr gefaßt hin, wiehern noch zwei-, drei Mal und scheinen sich dann auf das nächste Fohlen zu konzentrieren. Einzig die Gefahr der Euterentzündung muss im Auge behalten werden, gerade bei Stuten mit hoher Milchleistung. Einige schwören auf Hausmittel wie Retterspitz (mit dem der Euter eingerieben wird), andere kühlen den Euter mit kaltem Wasser. Bewegung ist wichtig und wenig mechanische Reizung des Euters. Höchstens den ganz starken Milchdruck vorsichtig mit zwei oder drei Strichen ablassen, nicht mehr, sonst wird die Milchproduktion eher angeregt. Stehen die Stuten schon über Nacht in der Box, kann das Wasser für ein paar Stunden abgedreht werden, denn auch dies reduziert die Laktation deutlich. Meist läßt die Milchleistung nach wenigen Tagen deutlich nach. Vorsorgliche Temperaturkontrolle gibt Sicherheit, denn eine Mastitis geht mit einer deutlich erhöhten Körpertemperatur einher.
Ria Eterna hat dieses Procedere vorbildlich mitgemacht. Sie ist erwartet im kommenden Jahr ein Fohlen von Escaneno (Escamillo – Veneno), während ihr Sohn Vincerò auf den großzügigen Weiden der Familie Berg in seinen neuen Lebensabschnitt startet. Wir werden ihn im Auge behalten, denn er wird als echter Hengstkandidat gehandelt. Möge er seinem Namen treu bleiben: Vincerò („Ich werde siegen“)!